Johann Sporer
 

  vulgo „Bildhauer Honis“, wurde am 17.07.1862 als ätester Sohn des Bauern Andreas Sporer, von der Perlwiese am Schwendberg, geboren; ihm folgten noch elf Geschwister.

Nach seiner Schulzeit am Schwendberg musste er seinem Vater in der Landwirtschaft helfen. Oft war er hoch oben am Berg und musste auf das Galtvieh (Jungvieh) aufpassen. Da er viel sich selbst überlassen war, ging er seinem Hobby, dem Schnitzen nach.

Ein ehemaliger Schwendberger, vom Greiderer, hatte sich in der Stadt Würzburg nieder gelassen und dort eine Bildhauerwerkstatt eröffnet. Sein Name war Mathias Schiestl. Dieser lernte bei einem Heimat-Aufenthalt den jungen Johann kennen und erkannte das Talent, welches der Junge für die Schnitzerei besaß. Er nahm den Jungen mit sich nach Würzburg. Johann war damals achtzehn Jahre alt.

Zusammen mit den Söhnen des Meisters, von denen zwei später berühmte Maler wurden, Mathäus und Rudolf Schiestl, lernte er schnitzen und malen. Die Schiestlwerkstatt ist heute noch so berühmt, dass es in Würzburg noch eine Schiestlstube und Schiestlstraße gibt. Unter der Leitung des zwar strengen aber väterlichen Meisters, erlernte er in sechs Jahren die Bildhauerkunst.

Im Jahre 1886 kehrte er in seine Heimat zurück, um sich hier seiner Kunst zu widmen. Im alten „Christl-Haus“ in Hippach bezog er Quartier. Heute noch erinnert das schöne Herz-Jesu-Relief über der Haustür an seinen damaligen Aufenthalt dort. Aus jener Zeit stammt die Herz-Jesu-Statue in der Hippacher Kirche, die ein wahrhaft künstlerisches Können Johann Sporers ablegt. Seine Arbeiten fanden immer mehr Anerkennung.

Im Jahre 1896 heiratete er und übersiedelte bald darauf nach Ramsau. In der stillen Werkstatt neben der Kirche entstanden nun unter seinen begnadeten Händen große Werke, die in vielen Kirchen Tirols zu finden sind. Sogar nach Brasilien kam eine Statuengruppe: die Rosenkranzkönigin mit dem Hl. Josef und dem Hl. Dominikus, die über einen Meter hoch waren. Lebensgroße Figuren waren keine Seltenheit. Die Kreuzigungsgruppe in Mayrhofen am Wege nach Brandberg ist ein Zeugnis dafür. Als echter Tiroler war er auch Krippenschnitzer- und ohne Zahl sind die Kruzifixe, die weit über Tirol hinausgingen.

Der Herrgott hat dem Meister ein langes Leben geschenkt. Am Dreikönigstag (6. Jänner) 1959 erlosch das begnadete Künstlerleben dieses bedeutenden Ramsauers.
 


 

Kirchenkrippe in Mayrhofen

 

Waldkreuz in Mayrhofen

   

Wegkreuz in Bichl


Herz-Jesu-Statue